Die Kompositionen von Boris Koschevnikow sind in Russland allesamt sehr bekannt. Koschevnikow graduierte mit 27 Jahren in Komposition und Dirigieren und wurde 1940 vom Moskauer Konservatorium angestellt. Er arbeitete sowohl als Dirigent als auch als Komponist, wobei er unter anderem fünf Symphonien komponierte. Bei der dritten Symphonie, die er 1958 fertig gestellt hat, verwendet er - wie beispielsweise Dvorak - Volksmusik aus seiner Heimat. So bezieht er sich im ersten Satz auf zwei Volkslieder, wovon eines rhythmisch und eher aggressiv wirkt, das andere hingegen melodiös und lyrisch - entsprechend den beiden Themen einer klassischen Sonatensatz-Exposition. Nach dem langsamen Walzer des zweiten Satzes sind im Vivace des dritten Satzes vor allem die Holzbläser führend: das erste Thema wird vom Piccolo, den Klarinetten und schließlich vom ganzen Holzbläsersatz exportiert. Der letzte Satz nimmt Bezug auf den ersten, obwohl er ganz andere Themen verarbeitet. Koschevnikov komponierte die Symphonie original für russisches Blasorchester. Die Adaption für das heutige sinfonische Blasorchester erfolgte durch John Bourgeois.