Die „Armenischen Tänze“ entstanden ab 1972 in zwei Teilen. Den Kompositionen liegen armenische Volksweisen zugrunde, die vom Begründer der klassisch-armenischen Musik, Gomidas Vartabed (1869-1935), anfangs des 20. Jahrhunderts gesammelt und bearbeitet wurden. Der erste Teil wurde 1973 das erste Mal von der University of Illinois Symphonic Band augeführt. Die musikalische Leitung hatte Dr. Harry Begian, dem das Werk gewidmet ist.
Der erste Teil der "Armenischen Tänze" bildet den ersten Satz der vierteiligen Suite. (Der zweite Teil beinhaltet die restlichen drei Sätze.) Er ist eine erweitere symphonische Rhapsodie, die auf fünf verschiedenen Liedern aufbaut. Reed hat die Grundstruktur der Lieder beibehalten, es aber gleichzeit verstanden, die melodischen, harmonischen und rhythmischen Möglichkeiten der Bearbeitung voll zu nutzen. Gomidas Vartabed hatte die Volkslieder erstmals notiert, ausgewertet, erforscht und später neu arrangiert, vorwiegend für Sologesang mit Klavierbegleitung oder für Chor. In Teil I kommen die Volkslieder "Tzirani Tzar" (Der Aprikosenbaum), "Gakavi Yerk" (Das Lied des Rebhuhns), "Hoy, Nazan Eem" (Hoy, mein Nazan), "Alagyaz" and "Gna, Gna" (Los, Los) vor.
"Tzirani Tzar" besteht aus drei verwobenen Liedern, die 1904 geschrieben wurden. Der malerische Anfang, die lebendigen Rhythmen und die vielen Verzierungen machen dieses Lied sehr ausdrucksvoll.
"Gakavi Yerk" ist ein Lied aus der Feder Gomidas; es wurde 1908 in Tiflis, Georgien veröffentlicht. Ursprünglich hatte Gomidas es für Sologesang und Kinderchor geschrieben, später bearbeitete er es neu für Sologesang mit Klavierbegleitung. Die einfache, filigrane Melodie beschreibt die winzigen Schritte eines Rebhuhns.
"Hoy Nazan Eem" wurde 1908 in einer Chorfassung von Gomidas herausgegeben. Das unbeschwerte Liebeslied stellt einen jungen Mann dar, der von seiner Geliebten namens Nazan schwärmt. Tanzende Rhythmen und Verzierungen machen das Lied sehr eingängig.
"Alagyaz" ist der Name eines Berges in Armenien. Das gleichnamige Volkslied ist äußerst beliebt. Seine lange, ausschweifende Melodie ist ebenso imposant wie der Berg. "Gna, Gna" ist ein lustiges, unbeschwertes Lied. Die sich ständig wiederholenden Noten und Melodien symbolisieren Gelächter.
Teil I der "Armenischen Tänze" ist ein Klassiker der sinfonischen Blasmusik und ein Meisterwerk von Alfred Reed.
Europäische Zusatzstimmen zum Download finden sie bei Alfred Music Publishing unter
World Parts.