Mozart schrieb sein Klarinettenkonzert im Jahr 1791 für den Virtuosen Anton Stadler (1753-1812). Dieser und sein
Bruder Johann waren ausgezeichnete Klarinettisten und Bassethornisten. Mozart hatten sie 1784 kennen gelernt, als
sie an Aufführungen seiner Bläserserenaden teilnahmen. Anton Stadlers Freundschaft mit Mozart wurde noch vertieft
durch die gemeinsame Zugehörigkeit der Freimaurerloge Zum Palmbaum, wo sie oft zusammen musizierten. Stadler
begleitete Mozart im Herbst 1791 auch nach Prag, um die Klarinetten-Obligati in La Clemenza di Tito zu spielen.
Darüber hinaus war er für zahlreiche technische Verbesserungen sowohl an der Klarinette als auch am Bassethorn
verantwortlich: Er ergänzte beide Instrumente um zusätzliche Klappen und erweiterte den Tonumfang der Klarinette
bis hinunter zum C und erfand somit die so genannte Basset-Klarinette.
Diese Blasorchesterbearbeitung wurde anlässlich des 250. Geburtstags von Mozart im Jahr 2006 herausgegeben.
Wie oben bereits erwähnt, schrieb Mozart dieses Konzert für eine Klarinette mit - im Vergleich zu gebräuchlichen
Instrumenten - erweitertem tiefen Tonumfang. Bereits im Jahr 1802 erschienen Ausgaben mit Register-Änderungen,
welche das Konzert für Instrumente ohne zusätzliche Klappen spielbar machten. Mozart hatte, was nicht überraschte,
die zusätzlichen Töne im erweiterten Chalumeau-Register voll ausgeschöpft und man muss sagen, dass viele solcher
„vereinfachten" Versionen nicht zur Verbesserung des Konzerts beitrugen.
Bei der Herstellung einer Ausgabe für die konventionelle Klarinette hat man zwei Möglichkeiten, die zusätzlichen Töne
zu behandeln: Ist es besser die musikalische Linie zu erhalten und also lieber ganze Phrasen oder Passagen um eine Oktave als einzelne Noten zu transponieren? Oder ist der Chalumeau-Klang wichtiger? In diesem Fall wäre es
vielleicht besser, ein oder zwei Töne anpassen und in der richtigen Oktave zu bleiben. In dieser Ausgabe entschied
sich Philip Sparke meist für die erste Variante, so dass die Abschnitte musikalisch sinnvoll sind. An einigen Stellen
wählte er jedoch die zweite Möglichkeit.
Solisten können für die Aufführung dieses Konzerts selbstverständlich die Klarinettenstimme aus der Ausgabe ihrer
Wahl verwenden.