Neue CD „Wildenstein“ bietet großartigen Blasorchesterklang
Was haben Richard Wagner, Markus Götz, Thiemo Kraas, Julius Fucik, Kurt Gäble, Alfred Bösendorfer und Felix Mendelssohn-Bartholdy gemeinsam? Ihre Musik ist in erstklassigen Aufnahmen auf der neuen CD „Wildenstein“ des Musikverlags RUNDEL zu hören. Das renommierte Stabsmusikkorps der Japanischen Marine Tokio hat 11 neue Titel aus dem Verlagsprogramm eingespielt. Dabei zeigen die Japaner gewohnt hohe technische Qualität, beeindruckende musikalische Interpretationen und einen großartigen Blasorchesterklang, der für die eine oder andere wohlige Gänsehaut sorgt.
Zu Beginn erklingt „Tannhäuser Festival“ von Alfred Bösendorfer, das nicht nur eine Aneinanderreihung einzelner Passagen aus der Oper ist. Stattdessen schuf Bösendorfer eine eigenständige Zusammenstellung mit einer durchdachten Logik. Er interpretiert Wagners Musik für das Medium Blasorchester ganz neu und passt sie stilvoll an die Gegebenheiten der Besetzung an. Diese Klangfarben hätte vermutlich auch Richard Wagner so für das Blasorchester geschrieben. „Mosaichoralmente“ von Thiemo Kraas ist ein ergreifendes Choral-Mosaik, das auf dem Bach-Choral „Was mein Gott will, das g’scheh allzeit“ aus der Matthäus-Passion (BWV 244) basiert. Im titelgebenden Werk „Wildenstein“ erzählt Markus Götz eine alte Sage um die Ritterstochter Agnes von Bärenfels und ihr lebensrettendes Versteck unter dem Fels Wildenstein. Die Musik verbindet moderne Klänge mit Elementen stilgerecht nachempfundener Mittelalter-Musik. Siegmund Goldhammer schuf eine klangvolle Bearbeitung von Richard Wagners „Sei uns gegrüßt“ (Festmusik WWV 71a), das Wagner 1844 zu Ehren des sächsischen Königs Friedrich August II. für Bläser und Männerchor komponiert hatte. Der gefühlvolle Walzer „Liebesflammen“ von Julius Fucik erinnert in seiner Lebendigkeit und Fröhlichkeit an Walzer von Johann Strauß, ist jedoch geprägt vom unvergleichlichen Kompositionsstil Fuciks. Kurt Gäble stellt in „Dialog der Generationen“ die verschiedenen Generationen musikalisch dar. Man hört ihre vorsichtige Annäherung und schließlich, wie sie einen gemeinsamen Weg beschreiten. Der „Venezia-Marsch“ von Gaetano Fabiani ist der wohl bekannteste italienische Marsch in Deutschland und wurde von Siegfried Rundel für das heutige Blasorchester bearbeitet. In „Paidushko“ nimmt uns Alfred Bösendorfer mit auf eine musikalische Reise auf den Balkan, inspiriert von traditionellen Tänzen und geprägt von den typischen ungeraden Taktarten. Markus Götz erzeugt in seiner mitreißenden Rhapsodie „Waterkant!“ die Atmosphäre der Nordsee-Matrosen und ihrer typischen Shanty-Gesänge, im Finale erklingt das bekannte Seemannslied „Hamborger Veermaster“. Der Marsch „Mon Salut à St. Petersbourg“ von Hans-Christian Lumbye, der auch der „dänische Strauß“ genannt wird, ist erstmals in einer Fassung für Blasorchester erschienen, bearbeitet von dem Russen Leontij Dunaev. Den gefühlvollen und ehrwürdigen Abschluss der CD bildet „Hebe deine Augen auf“ (Engelsterzett) aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Kurt Gäble hat eine sorgfältig ausgearbeitete Fassung für Blasorchester erstellt, die sowohl rein instrumental als auch in Kombination mit gemischtem Chor oder Frauenchor aufgeführt werden kann.