Concert Band
Dramatische Fantasie
Neuausgabe mit vollständiger Partitur
Info
Als Stephan Jaeggi neun Jahre alt war, hörte er wie jeder wissbegierige Bub damals, vom Untergang des angeblich unsinkbaren Passagierschiffes "Titanic". Die Schiffskatastrophe beherrschte 1912 monatelang die Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Stephan Jaeggi ging diese Tragödie nicht mehr aus dem Kopf. Er musste der "Titanic" eine Komposition widmen. Mit 19 Jahren wurde die von ihm komponierte dramatische Fantasie "Titanic" von der Stadtmusik Olten uraufgeführt. Stephan Jaeggi schuf mit diesem Frühwerk eine Komposition, die, wie kaum eine andere, an seinen Namen geknüpft sein und ihm gleichzeitig den musikalischen Durchbruch ermöglichen sollte.
Erläuterungen zum Werk:
Nach unruhigem Stampfen der Schiffsmaschinen setzt ein Abschiedsmotiv ein, das bis zum Allegro manigfaltig variiert sich hinzieht. Perlende Läufe und jubelnde Trompetenfanfaren zeigen uns die Abfahrt des Riesenschiffes und den Stolz über das gelungene Werk an. Nach einer quasi mahnenden Stimme setzt - das Treiben der Passagiere illustrierend ein - gar übermütiges zweites Allegro ein, gefolgt von einer ruhigen Episode, die aber nur zu bald im Rhythmus eines leichtflüssigen Tanzes wieder aufgeht. Plötzlich ruft ein alarmierendes und dissonierendes Fortissimo - den Zusammenstoß mit dem Eisberg andeutend - lähmendes Entsetzen und bis zum Wahnsinn gesteigerte Panik hervor. Kommandorufe (Trompetenfanfaren) ertönen. Das Drängen und Hasten der rettungssuchenden Menschen, die Todesangst der Menge, vermag die Dispositionen des Kapitäns nicht zu beeinflussen; denn als er erkannt, dass der Untergang des Schiffes unvermeidlich ist und eine große Zahl Todesopfer zu beklagen sein wird, gibt er Befehl den Choral "Näher mein Gott zu Dir" zu spielen, welcher schlicht und inbrünstig erklingt. Der erschütternde Ausgang des Geschehens findet ergreifenden Ausdruck in düsterem Moll. Langsam versinkt das Schiff und ein gurgelndes Unisono zeigt an, dass die Welt eine Tragödie mehr kennt.