Romantisches Tongemälde für Blasorchester:
1. Bläserruf vom Bergfried
2. Empfang im Schloßhof
3. Begrüßung der Gäste
4. Eintritt in den Palas
5. Bedrohung der Festung
6. Erschauern im Palas
7. Gebet in der Burgkapelle (Orgel)
8. Minnedienst in der Kemenate
9. Des Burggrafen Jagd
10. Kriegsdienst der Burgwache
11. Trauer im Palas
12. Gefangenschaft im Burgverlies
13. Siegesfeier im Palas
Das Schloß Tirol, die Stammburg des Landes Tirol, thront auf einer Steillehne des Texelgebirges unweit von Meran. Es wurde 1140 von den Vinschgauer Grafen Albert und Bertold erbaut, die sich in der Folge Grafen von Tirol nannten. Dieses wohl bedeutendste aller Schlösser Tirols hat eine wechselvolle Geschichte aufzuweisen und wird zweifellos noch unzählige Jahre ein ehrwürdiges Relikt seines Landes und Volkes bleiben.
Angeregt sowohl von der Erhabenheit der Architektur als auch von der Bewegtheit der Geschichte dieses Kunstdenkmales entstand des romantische Tongemälde für Blasorchester mit dem Titel „Schloß Tirol".
Beim Erklingen dieser Tondichtung sollten - vor dem geistigen Auge des Zuhörers -zauberhafte Bilder entstehen, welche das Schloß und seine Geschichte widerspiegeln. Da es sich bei dieser Komposition um authentische Programm-Musik handelt, sind die einzelnen Abschnitte der Partitur mit programmatischen Überschriften versehen, welche dazu beitragen, das Erfassen der verschiedenen Stimmungsbilder zu erleichtern.
Es beginnt mit einem BLÄSERRUF VOM BERGFRIED vorgetragen von einer Solotrompete. Der EMPFANG IM SCHLOSSHOFwird anschließend von verschiedenen Blechbläsergruppen kanonartig dargestellt. Nach der BEGRÜSSUNG DER GÄSTE folgt das eigentliche Hauptthema (EINTRITT IN DEN PALAS). welches in mannigfaltigsten Gestalten - einmal als ERSCHAUERN IM PALAS, ein anderes Mal als TRAUER IM PALAS und schließlich als SIEGESFEIER IM PALAS - erklingt. Auch die BEDROHUNG DER FESTUNG wird im Verlauf des Stückes zwei Male ohrfällig dargestellt. Das GEBET IN DER BURGKAPELLE stilisiert hingegen ein Holzbläserchor, indem er den Klang einer kleinen Kirchenorgel, eines Positivs, imitiert. Auch der MINNEDIENST IN DER KEMENATE wird durch schmeichelhaft umspielende Kantilenen der Klarinetten im „Tempo di Menuetto" ausgedrückt. Nach diesen eher sanften Klängen der Holzbläser beherrschen die Waldhörner und andere Blechblasinstrumente das Feld, da es darum geht DES BURGGRAFEN JAGD mit klanglichen Mitteln zu charakterisieren. Der KRIEGSDIENST DER BURGWACHE wird in der Folge hingegen von Schlagzeug-Ostinati und Fanfarenmelodik der hohen Blechbläser demonstriert. Im „Grave" erklingt dann ein Abschnitt der sich GEFANGENSCHAFT IM BURGVERLIES (Bariton-Solo) nennt und in düsterem B-Moll Schmerz und Schmach akustisch wiedergibt. Nach einer achttaktigen Überleitung beginnt dann die schon oben erwähnte SIEGESFEIER IM PALAS, welche im „Grandiose" das Hauptthema nun voll und ganz zum Erblühen bringt. Ein kurzer Anhang, in Form einer Doppelkadenz, beendet dieses romantische Tongemälde, das als eine Huldigung an das Stammschloß, aber auch an dasTiroler Land und Volk, verstanden sein möchte.