Die Kunst des Blechbläserspiels umfasst eine Reihe unterschiedlicher Ansätze und Stile. Nirgendwo wurde das so deutlich strukturiert und weiterentwickelt wie im musikalischen Schmelztiegel der USA. On the Shoulders of Giants möchte diese enorme Entwicklung und Vielfalt würdigen und ebenso die Personen, deren Erbe die Grundlage für zahlreiche Blechbläser-Virtuosen von heute geschaffen hat.
Der Eröffnungssatz Fanfares reflektiert die legendäre "Brass Section" des Chicago Symphony Orchestra (CSO). Es wird vermutet, dass der vielbewunderte und unverwechselbare Stil seinen Ursprung bei den immigrierten deutschen Musiklehrern hat. Die Eröffnungstakte aus dem Finale von Bruckners 8. Sinfonie bilden hier den Ausgangspunkt für die musikalische Reise.
Die Reise geht weiter (attacca) mit einer Elegie. Hier wird an Amerikas Rolle als Geburtsort des Jazz und an zwei ihrer führenden Blechbläser erinnert - Miles Davis (durch die von Gil Evans für ihn geschaffene Klangwelt) - und den Vater der lyrischen Posaune, Tommy Dorsey. In Anerkennung der Tatsache, dass der Jazz seinen Ursprung den Spirituals verdankt, untermauert das Gospel-Lied Steal Away die Bewegung.
Das Finale, eine Fantasie Brillante, ist eine Hommage an die Blechbläser-Virtuosen der John-Philip-Sousa-Band um 1900. Im Mittelpunkt des Satzes stehen Herbert L. Clarke, Arthur Pryor und Simone Mantia, die zu dieser Zeit mit ihrem einzigartigen Stil besonders herausragen. Ausschnitte aus ihren größten Soli werden zusammen in Anspielungen auf Sousas bestbezahlten Solisten, den Schlagzeuger August Helmecke, präsentiert. Einzelne virtuose Passagen führen zu einer Reihe von massiven Akkorden, riesige musikalische Bilder überlagern sich und bringen das Werk schließlich zu einem grandiosen Abschluss.