Glitzernde hohe Holzinstrumente, murmelnde Klarinetten erzählen von der Quelle der Mosel in den Vogesen.
Bei "A" hören wir im Horn (oder engl. Horn/Bass-Klarinette) deutlich hervorgehoben das Hauptthema, das Moselthema. Es zieht sich das ganze Stück hindurch in vielen Varianten.
Zum volksliedhaften Thema bei "B" treten als Kontrapunkt im versteckten 3/4-Takt (im 4/4-Takt eingebaut) Motive der "Elsässischen Bauerntänze".
Bei "C" beginnt ein Fugato. Der Tenor kontrastiert zum Wellenkamm des hohen Holzes; später kommt noch als neuer Kontrapunkt das Moselthema im Bassregister dazu. In der musikalischen Fortspinnung beruhigt sich der Fluss merklich zum 6/8-Cantabile (in ruhigen Halben geschlagen). Die Übergänge sollten nahtlos, fließend geschehen.
Bei "D" ist die liebliche Mosellandschaft angedeutet mit dem späteren Mosellied.
Wir sind in Trier ("E"). Der Fluß wird breiter in seinem Lauf nach Koblenz ("F").
Hier beherrschen markante Blechbläser die Szene und geben Zeugnis von der alten deutschen geschichtsträchtigen Stadt und Rheinfestung.
Heute ist die Stadt ein Zeichen der Freundschaft mit Frankreich, wie die Mosel selbst, die sich bei "G" mit dem Vater Rhein verbindet. Das Motiv aus "Rheingold" klingt an und verbreitert den Wellenschlag der vereinten Ströme.
Unsere Moselfahrt ist zu Ende in einem wogenden, ausladenden Finale.
Hellmut Haase-Altendorf