Eindrucksvolles Konzertwerk: „König David“ von Georg Stich
Georg Stich ist ein Komponist, der sich viel Zeit für seine Werke nimmt und ausgesprochen sorgfältig an ihnen feilt, bevor er sie zur Veröffentlichung freigibt. So erscheinen von ihm zwar nicht ständig neue Werke, doch dafür haben alle seine Kompositionen einen großen musikalischen und inhaltlichen Wert. Das letzte Beispiel dafür war seine „Maria-Crescentia-Messe“ für Chor und Blasorchester (oder Orgel). Das Leben und Wirken der heiliggesprochenen Nonne Maria Crescentia aus Kaufbeuren bewegte ihn so tief, dass er ihr eine neu komponierte, deutschsprachige Messe widmete, die am 15. August 2011, 10 Jahre nach der Heiligsprechung und im Rahmen der Feierlichkeiten zum 750jährigen Bestehen des Crescentiaklosters, uraufgeführt wurde.
Das neueste Werk von Georg Stich ist die eindrucksvolle Ouvertüre „König David“. Darin beschreibt er in musikalischen Bildern das Leben des großen Königs von Israel, basierend auf Auszügen aus dem 1. und 2. Buch Samuel der Bibel. Im ersten Teil wird Davids Vorgänger König Saul dargestellt, der durch sein Fehlverhalten bei Gott in Ungnade gefallen ist. Daraufhin bekommt der Prophet Samuel von Gott den Auftrag, einen neuen König zu suchen, was im zweiten Teil dargestellt wird. Samuel macht sich auf den Weg und findet den neuen König von Israel schließlich in Bethlehem. Es ist David, der jüngste Sohn aus dem Hause Isai. Der dritte Teil erzählt vom dramatischen Kampf zwischen David, der inzwischen als Waffenträger am Hof von König Saul weilt, und dem riesigen Goliath aus dem Heer der Philister. Im vierten Teil hören wir, wie David zum König von Israel geweiht wird, während der fünfte Teil den Einzug der Bundeslade mit den Steintafeln der 10 Gebote beschreibt. Eine kurze Coda führt die Ouvertüre „König David“ zu einem feierlichen Schluss.
Wie schon bei der „Maria-Crescentia-Messe“ spielt auch in diesem Werk Georg Stichs tiefer christlicher Glaube eine große Rolle, was man in den ergreifenden Klängen und innbrünstigen Fanfaren deutlich hören kann. In seiner besonderen, ihm eigenen Tonsprache gelingt es ihm, eine der größten biblischen Geschichten in unvergesslichen Klängen darzustellen.