Concert Band
Rainer-Marsch
- Originalfassung Ab/Db -
NEU editiert:
= gleiche Tonart wie alte Ausgabe - mit Direktion in C !
Marsch mit Gesang im Trio (Neuer Text ad lib.)
op. 21
Info
Regimentsmarsch des ehemaligen K & K Infanterieregiments Nr. 59 Erzherzog Rainer, Salzburg
uraufgeführt am 11. September 1915 im Schlosshof von Olyka, Galizien
Der Urtext zum Trio des Rainer-Marsch stammt aus dem 1. Weltkrieg und wurde der damaligen Zeit entsprechend verfasst. Hans Schmid äußerte des öfteren den Wunsch, den (auf den Krieg bezogenen) Urtext durch einen zeitgemäßen Text zu ersetzen. Diesem Anliegen kam sein Neffe Ehrenkapellmeister Karl Achleitner anlässlich des 110. Geburtstages des Komponisten nach und verfasste das Salzburger Heimatlied.
Neuer Text - Das "Salzburger Heimtlied"
von Ehrenkapellmeister Karl Achleitner
Mein liebes schönes Salzburg du bist mein Heimatland.
Wie ist mir doch so teuer, wo meine Wiege stand.
Für mich bist Du mein Salzburg, ein Stück vom Paradies,
das Gott in seiner Güte vom Himmel fallen ließ.
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Du Land, so reich an Schönem in Wort und Bild und Ton,
seit Generationen hat Salzburg Tradition.
Vom Ruhm der tapf'ren Rainer zu Mozarts Glorienschein,
ist alles ein Stück Salzburg und wird unsterblich sein.
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Mein Heimatland, mein Salzburg, Du Land dem keines gleich,
fühl mich in Dir geborgen und das macht mich so reich.
Und zieht's mich in die Fremde - mein Herz ist stets daheim,
ich könnte doch am Ende, nie glücklicher wo sein.
Show more
Die Entstehungsgeschichte des Rainer-Marsch
(nach Worten von Hans Schmid)
"Schon während der ersten Kriegstage in Rudno (Galizien) fasste ich den Entschluss, für mein Regiment einen eigenen Regimentsmarsch zu komponieren. Zu dieser Zeit hatten nämlich bereits die "Deutschmeister" (k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 4) ihren Regimentsmarsch und warum sollten die 59ger nicht eben einen "Rainer-Marsch" haben, dachte ich mir damals.
Gedacht - getan. Ich fertigte mehrere Skizzen an und wählte hievon die beste Melodie. Als Einleitung verwendete ich das Regimentssignal. Im zweiten Teil des Trios (fortissimo) baute ich den Generalmarsch in den Trompeten ein. Ein Musikkamerad, Korporal Josef Schopper, schrieb über mein Ersuchen den der damaligen Zeit entsprechenden Urtext zu dieser Komposition. Bald darauf entstanden verschiedene andere Texte.
Im Herbst 1915 instrumentierte ich den Marsch. Es war - ich erinnere mich genau - in der Nähe von Chorlupy in einer von Granattreffern arg beschädigten orthodoxen Kapelle. Ich zwängte mich zu dieser Arbeit in einen engen Kirchenstuhl. Draußen regnete es in Strömen. Ich schrieb nun die Stimmen für die einzelnen Instrumente mit Bleistift auf Notenpapier - zwei Dinge, die ich während des ganzen Krieges immer bei mir trug. Nach getaner Arbeit kehrte ich bei hereinbrechender Dunkelheit wieder in mein Quartier zurück - eine selbstgebaute Erdhöhle, die ich mit zwei Kameraden teilte. Mit tausend Gedanken, ob der Marsch wohl Anklang finden würde, schlief ich ein.
Am nächsten Tag wurde unter Regimentstambour Josef Dobes geprobt, und der Marsch fand bei allen Musikkameraden begeisterte Aufnahme. Mitten in der Probe kam zwar ein feindlicher Flieger und warf in der Nähe Bomben ab, es passierte aber nichts dabei. Damals war die Regimentsmusik dem III. Divisionskommando (Edelweiß-Division) zugeteilt.
Die Österreicher befanden sich damals im Vormarsch gegen Osten und erreichten die Stadt Olyka. Die Musik wurde im Theatersaal des Schlosses einquartiert, wo sich das XIV. Korpskommando und andere Kommandos befanden. Dort, in Olyka, wurde mir die Leitung der Regimentsmusik übertragen. Jeden Tag mußte ein Platzkonzert gegeben werden. Gleich beim ersten Konzert spielte die Kapelle unter ihrem neuen Leiter - ich war damals ganze 22 Jahre und im Rang eines Feldwebels - den "Rainer-Marsch".
Korpskommandant Feldmarschall-Leutnant General Roth-Limanova und andere Generäle waren anwesend. Im Trio sang ein mächtiger Soldatenchor, und die akustische Wirkung im schönen Schloßhof von Olyka war wundervoll. Der neue Marsch fand bei Offizieren und Mannschaften begeisterte Aufnahme und mußte wiederholt werden.
Von hier aus hat der "neue Rainer-Marsch" seinen Siegeszug angetreten. Ich widmete meinen Marsch meinem Regiment. 1916, an der italienischen Front, am Monte Cimone, konnte ich meinem Regimentskommandanten Oberst Maximilian Lauer von dieser Komposition sogar einen gedruckten Klavierauszug samt Widmung überreichen. Der Kommandant quittierte diese Geste mit dem Dank des Regiments.