Alfons Kade | Composers

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Alfons Kade
Alfons Kade

Born
08.01.1912 in Georgswalde

Died
1984

Info

Alfons Kade wurde am 8. Januar 1912 in Georgswalde, einem Grenzort im nördlichsten Böhmen, geboren und stammte von einer musikalischen Familie ab. Kade studierte in Prag und legte 1934 die Staatsprüfung für das Lehramt (Hauptfach Klavier) ab. (21) In den 30er-Jahren war Kade ein gefragter Pianist in Tschechien, Sachsen und Schlesien und pflegte damals schon Kontakte zum Rundfunk. Nach Krieg und Vertreibung übernahm Alfons Kade 1951 die freigewordenen Stellen beim Münsterchor und der Stadtkapelle. Mit Kade war noch einmal die Funktion der Leitung beider Ensembles für 24 Jahre vereint. Daneben leitete Kade das Rottweiler Kammerorchester, den Konzertring Rottweil und er gründete die Musikschule Rottweil. Damit waren annähernd sämtliche musikalischen Funktionen in seiner Person vereinigt. Unter Alfons Kade führte der Chor folgende größere Werke mit Orchester auf, 1952 „Die hl. Elisabeth“, Oratorium von Joseph Haas, 1956 „Die sieben letzten Worte des Erlösers“ von Joseph Haydn, 1964 das Magnifikat von J. S.Bach, 1971 die Schöpfung von Joseph Haydn und 1974 als sein Abschlusswerk das Weihnachtsoratorium Teil I-III von J. S. Bach. Fest im Programm waren die Orchestermessen an Weihnachten und Ostern mit Werken der Wiener Klassik und der Romantik, eine Tradition, die bis heute gepflegt wird. Ein herausragendes Ereignis war der Diözesan-Kirchenmusiktag im Jahre 1953. Kirchenchöre aus der gesamten Diözese verbrachten zwei Tage in Rottweil mit Konzerten, Vorträgen, einem Festgottesdienst, einer Ausstellung und Abendveranstaltungen in diversen Rottweiler Gaststätten. (22) Ferner gestaltete der Chor regelmäßig Serenadenkonzerte im Musikpavillon. Ein weiterer Schwerpunkt im Schaffen Kades lag in den regelmäßigen Rundfunkaufnahmen für den Südwestfunk Tübingen. (23) Die Geschäfte des Chors wurden von 1948 bis 1977 von Heinz Lacha geführt, der auch als Tenorsolist geschätzt war sowie in der Stadtkapelle und bei Orchestermessen als Perkussionist im Einsatz war. Unvergessen ist Lacha als Schreiber von unzählig vielen Chornoten, die von hervorragender Qualität sind und auch heute von vielen Sängerinnen und Sängern gerne genutzt werden. Während der Ära Kade gab es in der Liturgie große Änderungen. Das II. Vatikanische Konzil von 1962 bis 1965 hinterließ große Spuren beim Münsterchor Rottweil. Während die Zeit vor dem Konzil sehr durch das Singen von „Ordinarien“ geprägt war, wurde nun die Einbeziehung der Gemeinde in die liturgische Gestaltung der Gottesdienste immer wichtiger. Eine weitere Zäsur war der „Umzug“ auf die neue Empore 1967, die wesentlich größer als ihr Vorgängerbau ist und tiefer liegt. Durch den größeren Platz konnten größere Werke aufgeführt werden, und zugleich wurde auch die Klangpräsenz des Chors im Kirchengebäude besser. Schon in den 1960er-Jahren war die Ökumene für den Münsterchor sehr wichtig. Dies lag daran, dass Musik keine Grenzen kennt, dass aber auch die Musik-Interessierten, egal welcher Konfession, immer miteinander musizierten und sangen. Dies ist auch der Grund, weshalb in der 2006 geschlossenen „Charta oecumenica“ die Kirchenmusik einen wichtigen Stellenwert hat. 1975 beendete Alfons Kade seine Tätigkeit beim Münsterchor und blieb dem Chor bis zu seinem Tod 1984 eng verbunden.

Quelle:
© Rottweiler Heimatblätter, 80. Jahrgang, 2019 Nr. 6 - herausgegeben von Winfried Hecht für den Rottweiler Geschichts- und Altertumsverein e.V. - Verwendung mit freundlicher Genehmigung

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