Inhalt:
1. Introduction and Fanfare
2. Aria
3. Interlude
4. Toccata and Chorale
Husa selbst schrieb ein Vorwort zu diesem Werk und wünscht ausdrücklich, dass es wohl den Musikern als auch dem Publikum vorzutragen sei.
Drei Hauptideen verbinden die Komposition zu einem Ganzen. Das erste und auch wichtigste ist ein altes Hussiten-Kriegslied aus dem 15. Jahrhundert, Ye Warriors of God and His Law (Die Krieger für Gott und sein Gesetz) - ein Sinnbild für Widerstand und Hoffnung überJahrhunderte hinweg, wann immer das Verderben schwer über der tschechischen Nation lastete.
Dieses Lied wurde schon von vielen tschechischen Komponisten verarbeitet, z.B. von Smetana in Mein Vaterland. Der Anfang dieses religiösen Liedes wird sehr zaghaft im ersten Satz durch die Pauke angekündigt und mündet in ein kraftvolles Choral-Unisono. Das Lied wird jedoch nie in seiner Gesamtheit erscheinen.
Die zweite Idee ist der Klang von Glocken durch die ganze Komposition hindurch. Prag, auch "Stadt der vielen Türme" genannt, verwendete ihre so herrlich klingenden Kirchenglocken als Zeichen der Not, aber auch als Zeichen des Sieges.
Die dritte Idee ist ein Motiv, gebildet aus drei Akkorden; es erscheint zuerst in den Flöten, Klarinetten und Hörnern als Begleitung des Piccolo-Solos zu Anfang des Werkes. Später taucht das Motiv sehr lautstark wieder auf, beispielsweise in der Mitte der "Aria".
In Musik für Prag werden verschiedenste Kompositions- wie auch Instrumentationstechniken angewandt; auch einige neuartige Klangkombinationen erforscht, wie es in der Perkussions-Gruppe im "Interlude" oder am Ende des Werkes zu finden ist. Auch mancherlei Symbolik taucht auf: ausser den verheerenden Hilferufen im ersten Satz (Fanfares), dem unerschütterlichen, hoffnungsvollen Hussiten-Lied, dem Glockengeläut oder dem Verderben (Aria) findet man den Ruf eines Vogels ganz am Anfang als Solo der Piccolo-Flöte - ein Symbol der Freiheit, welche die Stadt Prag in ihrer tausendjährigen Existenz in nur ganz wenigen Momenten erfahren durfte.