Blasorchester
Concertpiece No. 2
Konzertstück Nr. 2
for 2 Clarinets and Band
für 2 Klarinetten und Blasorchester
Info
Das Konzertstück Nr. 2 beginnt mit einer bewegten Tutti-Passage in d-moll. Im Verlauf des Satzes wird die Stimmung immer freundlicher und führt zu kurzen Kadenzen für beide Soloinstrumente, bevor der Satz mit einer brillianten unisono Fanfare endet. Hörner und Fagotte leiten den zweiten Satz mit einer ruhigeren und dunkleren Stimmung ein. Das tiefere Soloinstrument begleitet das höhere mit leidenschaftlichen Arpeggios; die beiden Solisten erklingen gemeinsam oder imitieren einander. Das Finale ist fröhlich, voller Vergnügen und fordert von den Solisten technische Höchstleistungen, in einer abschließenden strahlenden Duo-Kadenz.
Harry Gee arrangierte das "Konzertstück Nr. 2" von Felix Mendelssohn für zwei Klarinetten und Blasorchester.
Felix Mendelssohn (1809-1947) ist einer der wenigen Komponisten, dessen enormes Talent bereits im frühen Alter erkannt und anerkannt wurde. Er zeigte alle Qualitäten eines Wunderkindes und dank der enthusiastischen Unterstützung seiner wohlhabenden Eltern konnte er sich bereits im jugendlichen Alter zu einem gereiften Komponisten entwickeln. Im Juli des Jahres 1832 kehrte er für eine geschäftige Saison aus London zurück nach Berlin. Zu dieser Zeit befanden sich die Klarinettenvirtuosen Heinrich Josef Baermann (Vater) und Carl Baermann (Sohn) auf dem Weg nach Russland, wo sie einige Konzerte spielen sollten. Sie machten einen Zwischenstop in Berlin und baten Mendelssohn um ein neues Werk. Der damals 23jährige Komponist schrieb daraufhin das Konzertstück Nr. 1 in f-moll, op. 113 für Klarinette, Bassethorn (eine Form der Alt-Klarinette) und Klavier. Die Uraufführung dieses Werkes am 5. Januar 1833 war ein enormer Erfolg, sodass Baermann Mendelssohn sogleich um ein weiteres Werk bat. So entstand das Konzertstück Nr. 2 in d-moll, op. 114.
Beide Werke sind in drei Teilen komponiert (schnell-langsam-schnell), ähnlich der Form eines Concertinos, jedoch etwas kürzer. Wie es für Solowerke Mendelssohns typisch war, beginnt es in Moll und wechselt für den langsamen Satz und das Finale zu Dur.
Die hohen Opuszahlen dieser Werke beziehen sich nicht auf die Zeit, in der sie komponiert wurden, sondern auf den Zeitpunkt der Publikation, die posthum erfolgte.
Vom Konzerstück Nr. 1 sind zwei Handschriften erhalten, das Original für zwei Klarinetten und Klavier sowie eine Version für die zwei Soloinstrumente mit Orchesterbegleitung. Zum Konzertstück Nr. 2 sind bedauerlicherweise keine Handschriften bekannt, jedoch befindet sich eine Kopie der Orchesterpartitur (womöglich angefertigt von Baermann) in der Bayerischen Staatsbilbliothek in München